13 März 2007



SPANISCHER ERNÄHRUNGSALLTAG

Mittagspause vorbei! Heute ist einer meiner letzten Tage hier an der Nationalbibliothek, der wohl heute etwas länger als normal ausfallen wird, aufgrund einer Vorbestellung von Zeitungen meinerseits, die ihrerseits ihr Dasein im Depot von Alcala fristen; was wiederum bedeutet, dass sie erst gegen 16:00 hier sein werden. Weiters musste ich vormittags sowieso einige organisatorische Dinge nachholen, denn ich bin gestern nach der Lektüre von "Flechas y Pelayo", dem Kindercomicheftchen der Falange aus den 40er Jahren, in ein ganz besonderes Formtief verfallen.
Nichts desto trotz habe ich mir für heute vorgenommen produktiv zu sein und war dafür schon relativ früh hier und machte den Fehler nicht besonders ausgiebig zu frühstücken. Gut, ist ja nicht so schlimm, hier gibt es ja eine Kantine. Also machte ich mich nach der vormittäglichen Lektüre auf mein Mittagessen einzunehmen und entschied mich für die "leichte Variante", sprich das Diätmenü. Oh mein Gott! Also ich versteh nicht ganz was die Spanier unter ausgewogener Ernährung verstehen.
Als Vorspeise Mayonaissesalat (Ensaladilla Rusa) und als Hauptgang Hendlstücke in Olivenölswimmingpool mit, zum dürberstreuen so quasi, Pommes (Pollo al ajillo con patatas). Als ich dann tapfer das Tablett umschlungen hielt und mich in Richtung Ende der Schlange hantelte, meinte die Kantinenangestellte ich hätte vergessen den Nachtisch mitzunehmen. Als ich sie hilflos ansah, meinte sie, na wenigstens ein Apferl, denn mußt ja auch nicht gleich essen. Irgendwie hat sie mich auch sehr böse angesehen, als ich nach dem ich die Hälfte der "Miniportion" verdrückt habe, die andere Hälfte im Tablettwagerl verschwinden ließ.
Jetzt einen halben Liter Wasser und einen Kaffee später, merk ich noch immer wie mein Magen versucht das Essen zu verdauen, aber es scheint als flutschen im die ganzen Essensteile in dem Olivenölbad herum. Gut wars natürlich- denn Fett transportiert ja den Geschmack, aber im Moment würde ich lieber eine Siesta schlafen als mich nun in Folge mit faschistischen Tageszeitungen aus den 40er Jahren auseinanderzusetzen. Ob das das mediterrane Verdauungserlebnis ist?
Mich wundert ja nur, dass die SpanierInnen, zumindest wenn sie jung sind doch in der Regel recht schlank sind, ich mein, ein paar haben schon einen ziemlich stattlichen Hintern, aber soll nichts schlimmeres passieren. Ein Freund von mir meinte mal:"Weißt wir Mittelmeerbewohner werden schon als Kleinkinder so gemästet, dass unser Verdauungssystem irgendwann beginnt immun gegen all diese Sachen zu sein,und alles unverdaut wieder ausscheidet. Das dauert aber auch seine Zeit, vor der Pubertät schauen deshalb alle wie ein Würfel aus bei uns."
Tja, ich wahrscheinlich auch nach meinem Spanienaufenthalt: Morgen gibts auf jeden Fall wieder nur eine Bulga zum Mittagessen!

1 Kommentar:

deambulo hat gesagt…

was ist denn passiert...*neugier bringt mich um*... ich vermiss euch alle schon ganz viel... wollts nicht auf ein bier vorbeikommen ????

dickes bussi