29 Januar 2009

Existenzkrise- Conny reloaded, again...



nach dem abschluss meines studiums und einem ganzen jahr, kompletter verneinung allen gegenüber, dass darauf hinweist, dass ich erwachsen werden könnte, ein geregeltes leben führen sollte oder sonst irgendwie, irgendwas etwas eindeutiger beschliessen sollte, habe ich mich für ein halbes jahr dem zirkus angeschlossen.
tja, das wars wohl auch nicht so ganz. das leben auf achse ist nicht meins, vor allem nicht mit so einem limitierten personenkreis- aber ich habe wieder einmal jede menge über mich gelernt und bin wieder mal an einem punkt der reorganisation meines lebens gelandet.
ich bereue nach wie vor keine der entscheidungen, die ich getroffen habe. im gegenteil: als ich nach madrid aufbrach, war ich davon überzeugt, dass dies die ideale lebensform für mich sein könnte. reisen, viele neue leute kennenlernen, nirgendwo länger als zwei bis drei monate zu bleiben- so rostet man nicht ein. wäre ich nicht mitgefahren, hätte ich das ganze leben gedacht ich hätte etwas versäumt.
ein weiterer schritt nach der formel die das leben einfacher macht. aber das leben ist nicht dazu da einfach zu sein, viel mehr ist es dafür gemacht, dass es dich herausfordert, dass es dir aufgaben stellt, die dich in bewegung halten, dich zu dem machen was du eigentlich sein sollst.
bis jetzt war ich immer davon überzeugt, dass diese bewegung auch etwas mit der physischen bewegung zu tun hat- also nicht sport, sondern des ständigen standortwechsels. nun bin ich an einem punkt angelangt, an dem ich einmal etwas neues versuchen will: ich will zu hause bleiben. ich will mir etwas pflanzen, dass wurzeln schlagen kann und mit mir wachsen kann. wie das genau aussieht, weiss ich auch noch nicht. aber ich glaub es ist der moment gekommen etwas zur ruhe zu kommen und sich zu setzen.
durch diese ewige panikhafte suche nach etwas das sinn ergibt ohne wirklich danach zu suchen; vielmehr panisch auf alles zu reagieren, dass einem unter die nase gerieben wird, bringt mich nicht mehr weiter. es hat mich zwar in vielen dingen gelehrt, was ich nicht will, aber was ich will weiss ich noch immer nicht ganz genau.
somit, habe ich es mir zum ziel gesetzt einmal das herauszufinden.
sich als ziel zu setzen glücklich zu sein ist einfach- aber wenn man nicht genau weiss, was einen glücklich macht, wie soll man dieses ziel dann erreichenß
mein nächster vorsatz ist, dass ich meinen lebensaufgaben mit mehr selbstbewusstsein und mehr selbstwert entgegentreten muss. was nutzt es, wenn man plötzlich etwas vor sich hat, dass einen glücklich machen könnte, man aber davor davonläuft, weil man sich nicht gut genug, nicht gescheit genug, nicht befugt genug fühlt, dieses etwas auch für sich zu beanspruchen.
eines habe ich auf jeden fall gelernt: ich bin viel mehr wert, als ich gedacht habe und zu viel mehr dingen fähig als ich sie mir zugetraut habe. der einzige fehler, den ich oft mache ist, dass ich die dinge nicht für mich beanspruche. das muss ich jetzt mal in den griff bekommen.
sonst manifestiert sich glaube ich die übliche krise richtung 30....
schauen wir mal wie mein leben im sommer aussieht, ich bin schon gespann!
aber ich denke es ist der punkt gekommen an dem etwas ruhe einkehren sollte!