03 März 2007


CONNY IN MADRID


eigentlich eh alles super, nur
leide ich an extremen mangel an sozialkontakten. bin am mittwoch
mitten in der nacht angekommen und sogar von meinen neuen mitbewohnern
und einem auto mit weizer kennzeichen abgeholt worden. nach einer
strategischen umzingelung meines neuen wohnortes kamen wir dann auch
gegen 2:00 morgens sicher an.
ich hab ein super schönes zimmer mit einem raucherbalkon, ein umstand
dem ich momentan verdanke, dass ich mit einem packerl zigaretten drei
tage auskomme- etwas was sicher schon eine halbe ewigkeit nicht mehr
vorgekommen ist. aber naja: spanien ist anscheinend gut für meine
gesundheit.
am nächsten tag bin ich, voller pflichtbewußtsein in die
nationalbibliothek gefahren mit der absicht mir einen ausweiß
erstellen zu lassen. klingt einfach, aber ist manchmal doch etwas
kompliziert. am eingang wurde ich mal von einem jungen äußerst
schwuchteligen typen in empfang genommen der mir ein pickerl mit der
aufschrift besucher auf die brust geheftet hat und dann mußte ich mal
durch einen metallscanner und meine tasche durchleuchten lassen. dann
ging es weiter in richtung kleiderabgabe, dann hätte ich fast den
falschen eingang genommen, aber ein anderer nervöser junger mann hat
mich glücklicherweise davon abgehalten, sonst wäre vielleicht die
ganze spanische nation im meer versunken.
ok, geschafft drinnen, dann stand ich einer dame gegenüber, die mir
einen packen an zetteln in die hand gedrückt hat, die irgendwie
erklären sollten wo sich was befindet und wofür die kleinen kärtchen
in den farben rosa, grün, weiß und blau verwenden lassen. gleichzeitig
redete sie einer geschwindigkeit, welche selbst mich blaß aussehen
läßt und holte nicht mal luft.
ausgerüstet mit den zetteln- unter ihnen befindet sich auch einer der
genau erklärt, was man mit in das gebäude nehmen darf und was nicht,
zb. darf man nur 20 blatt weißes papier in einer durchsichtigen hülle
mitnehmen- wurde ich dann zu einem anderen schalter geschickt, wo dann
schlußendlich der ausweiß erstellt wurde, mit digitalkamerafoto.
zu hause hat irene dann festgestellt, dass ich auf den foto aussehe,
als ob ich schon jahre der härtesten investigation hinter mir hätte,
und irgendwie hat sie recht.
gut, also habe ich jetzt die letzten drei tage damit verbracht mir
dokus von franco reinzuziehen und bücher zu lesen, bin ziemlich
produktiv.die dokus wirken sich allerdings auf meine art zu reden aus
und ich hab jeden tag mehr angst, dass ich das nächste mal beim
einkaufen die leute mit !arriba espana! begrüße. normalerweise beginne
ich um 10:00 zu arbeiten und gehe dann so zwischen 19.00 und 20:00
nach hause. dann nerve ich irene und matthias mit meiner verbalen
inkontinenz, also versuche ich nun meine sozialen kontakte in madrid
wieder zu beleben, weil sonst werfen sie mich in kürze aus der wohnung
:).
also im süden nichts neues... hab ich übrigens schon erwähnt, dass es
am donnerstag 18° C gehabt hat...jejejejeje

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